Geschichte der IGU
Geschichte der IGU
45 Jahre IGU
„Wir sind nicht die letzte Generation auf dieser Erde“
So lautete das Motto bei der Gründungsversammlung der IGU im Jahre 1978.
Leider ist dieses Motto heute so aktuell wie damals. Zu jener Zeit waren Umwelt- und Klimaschutzgedanken in der Gesellschaft noch nicht das beherrschende Thema. Die Partei „Die Grünen“ war noch nicht gegründet. Trotzdem entschieden sich nach der Gründungsversammlung 191 Teilnehmer für eine Mitgliedschaft in dem neuen Verein „Interessengemeinschaft Umweltschutz Kappeln und Umgebung e.V.“ (IGU). Die Jahreshauptversammlungen waren gesellschaftliche Ereignisse in Kappeln mit damals bekannten Vorreitern im Umweltschutzgedanken als Redner. Z.B. Dr. Riedel über eine Schrift von Hermann Löns: (ca. 1910).“Pritzelkram ist der Naturschutz“. Die Umweltprobleme in der Gesellschaft waren eher illegale Müllablagerungen in der Natur, Verschmutzung der Flüsse und Seen durch Abwasser-Einleitungen, z.B. nicht biologisch abbaubare synthetische Seifen (schäumende Wasserfälle). Bei Pflanzenschutzmitteln ging es nur um die Schädlichkeit für den Menschen. So wurde die Greifvogelpopulation fast durch den Einsatz von DDT als Schädlingsbekämpfungsmittel in der Landwirtschaft ausgerottet. Mit dem Buch von Rachel Carson: „Der stumme Frühling“ (1962) kam erstmals die Natur in den Blickpunkt. Es war die Zeit des Größenwachstums in der Landwirtschaft: größere Höfe, größere Flächen, größere Maschinen, größere Ställe. Hunderte Kilometer Knicks wurden gerodet und Fließgewässer begradigt und verrohrt, Teiche zugeschüttet.
Gerhard Könnecke der Initiator der Gründung konnte aus gesundheitlichen Gründen nur 8 Jahre den Vorsitz übernehmen. Es folgten Dieter Rackow (29 J.) und aktuell Eva Heimsoth (bisher 8 J.). Der Verein hat aktuell 88 Mitglieder.
Die heutige Artenvielfalt hat sich in 2 Milliarden Jahren entwickelt. Der Mensch hat nur 200 Jahre gebraucht, um einen großen Teil davon zu vernichten oder an den Rand der Existenz zu drängen.
Wann begreifen wir endlich, dass wir ein Teil dieser Natur sind?
Keine Art in der Natur kann nur für sich existieren, sondern ist in ein kompliziertes Netz mit anderen Lebensformen eingebunden. Auch der Mensch. Vernichtet er die ihn umgebende Vielfalt, zerstört er das Netzwerk, zerstört er auf die Dauer sich selbst. Natur- und Umweltschutz dient nicht allein dem Erhalt selten gewordener Arten, sondern sichert die für uns notwendigen Netzwerke und Ökosysteme, ohne die der Mensch als Art nicht überleben kann.
Natur braucht deshalb Flächen in allen Ökosystemtypen – zum Beispiel:
- Stehende und fließende Gewässer mit Uferzonen
- Moore, Sümpfe, Nasswiesen, Bruchwälder
- Viehweiden, Mähwiesen, Flächen, die sich frei entwickeln dürfen,
- Ackerflächen mit Wildkrautanteil, fett und mager
- Mischwälder, Feldgehölze, Knicks, Solitärbäume
- Magerstandorte, Trockenrasen, Dünenflächen, Meeresküste
Die IGU hat in diesem Sinne zahlreiche Großprojekte durchgeführt (s. Links zu Einzelprojekten auf der Startseite)
In den letzten Jahren ist auch der Klimaschutzgedanke dazugekommen. Wir haben u.a. aus diesem Grund vor 10 Jahren ein umfangreiches Fahrradkonzept für Kappeln ausgearbeitet. (s. Einzelprojekte, Startseite) Leider hat es in den politischen Gremien nur wenig Beachtung gefunden.
Wir freuen uns über jedes neue Mitglied, auch wenn Sie nicht unbedingt aktiv werden. (Jahresbeitrag 12€).